Der weitere Weg nach Tschita am nächsten Tag erwies sich als recht beschwerlich. Der Straßenzustand war über weite Strecken katastrophal und unsere Windschutzscheibe bekam den ersten Steinschlagschaden (mittlerweile sind es zwei). Aber es gab immer wieder schöne Landschaften zu bewundern:
Dass wir in etwas härteren Gefilden gelandet waren, bekamen wir bei dem Einkehrversuch im Cafe Raduga (Regenbogen) zu spüren. Man sprach fast nicht mit uns und wenn mit finsterer Miene, die Pfannkuchen kamen kalt und ohne Besteck. Auf unsere Anforderung bekamen wir 2 Teelöffel und später dann nach einer weiteren Aufforderung wortlos Gabel und Messer. Zum Abschied kein Do svidanja. Brrrr!
Schließlich schafften wir es bis nach Tschita, einem nicht besonders einladendem Städtchen (Anmerkung 3.8.17: Siehe den Rücktourblog "Eine Lanze für Tschita"). Hier der "bewachte" Parkplatz unseres Dickerchens:
Das Sushi im benachbarten japanischen Restaurant war dann allerdings eins der besten, die ich je gegessen habe.
Am nächsten Tag führte der Weg mit mittleren und langen Wellen durch eine traumhaft schöne hügelige Landschaft:
Unterwegs gab´s dann 2 Höhepunkte: Wir knackten die 10000km-Marke unserer Reise und wir kamen ins Fernost-Amur-Gebiet, waren also östlich von Ostsibirien, machten also dem Namen unseres Blogs alle Ehre.
Aber wir hatten wir ein Problem. Richtung Blagoveschensk gibt es von Tschita aus auf den nächsten knapp 1000 km außer der Straße fast keine Infrastruktur, nur 2 Unterkünfte, die beide üble Bewertungen im Netz haben.Da sich der Straßenzustand aber als sehr gut erwies (bis auf kleine Ausnahmen), haben wir das Problem elegant gelöst: Ein Etmal von 920 km (!!) und wir waren in der Zivilisation (Skovorodino). Dadurch, dass Nadja eine so gute Fahrerin ist, konnte ich als Beifahrer immer wieder sehr gut entspannen. Gar nicht ausgepowert kamen wir nach 12,5 Stunden Fahrt bei unserer Unterkunft an. Es bot sich ein eigenartiges Ambiente auf dem Gelände einer ehemaligen Tankstelle.
Als wir der Dame im Restaurant sagten, dass wir kein Fleisch essen, schaute sie uns liebevoll und mitleidig an, von einem zum anderen, und schien sich große Sorgen zu machen, zum einen um uns zum anderen darum, ob die fleischlastige Karte für uns etwas hergäbe. Irgendwie war ihr Weltbild erschüttert.
Jetzt fahren wir gerade Richtung Blagoveschensk und sind dank der gestrigen Leistung so gut im Timing, dass wir uns diese Stadt am Amur, also an der Grenze zu China, wohl noch ansehen können. Allerdings herrschen dort momentan Temperaturen um 37 Grad.
Die Wetterprognosen für Kamtschatka machen uns Sorgen: Regen, Regen, Regen....
Anekdote am Rande: Beim Blick auf die Zugriffsstatistik dieses Blogs wunderten mich etliche Zugriffe aus Peru. Dann fiel es mir ein: Unsere französischen Freunde und Weltumradler Coco und Lolo sind gerade mit ihren Liegefahrrädern in Südamerika unterwegs (coco-lolo-a-velo.fr).
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