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Mit dem Auto von Kiel nach Wladiwostok - In 80 Tagen um die halbe Welt

Samstag, 8. Juli 2017

Chabarovsk - Der wichtigste Meilenstein unserer Reise ist geschafft!

Unser Yandex-Navi scheint sich einen Streich ausgedacht  zu haben und schickt uns in die Pampa auf heftigste Löcherschotterpiste. Nach dem Passieren einer klapprigen Holzbrücke überdenken wir die Lage neu und finden einen Weg nach Blagoveschentsk. Wir checken im Hotel Shan Hai ein und stellen unser Auto auf dem benachbarten bewachten Parkplatz ab. Mit dem Parkwächter haben wir uns prächtig verstanden und unterhalten.


Erstmal kalt duschen (draußen 35 Grad) und dann mit dem Bus Richtung Amur. Was für ein Fluss! Und auf der anderen Seite China. An beiden Ufern des Flusses baden die Menschen.


In der Mitte des Flusses verläuft die Grenze zwischen China und Russland. Irgendwie merkwürdig. Ich konnte es mir natürlich nicht verkneifen, bis zu den Knien reinzugehen. Zurück im Hotel freuen wir uns über die Klimaanlage. Es ist wieder alles nett und freundlich um uns rum. Richtig angenehm!

Auf dem Weg nach Birobidschan, der Hauptstadt der jüdischen autonomen Republik, erleben wir eine faustdicke Überraschung. Uns saß die bittere Erfahrung mit dem unfreundlichen Cafe Raduga noch in den Knochen und so trauten wir uns kaum, beim Cafe Vostok anzuhalten und uns nach dem Essen zu erkundigen. Die Klimaanlage war kaputt und wurde gerade repariert, wir mussten ca 20 min auf unser Essen warten und dann bekamen wir die besten Wareniki, die ich je gegessen habe, natürlich hausgemacht. Und das ganze für 2*80 Rubel also 2,40€ insgesamt. Und pappsatt.

Die Unterkunft in Birobidschan war spitze, das Ambiente des Ortes (bis auf die Architektur) angenehm und freundlich, viele Kinder spielen auf der Straße - es hat uns hier gut gefallen.
Am nächsten Morgen sind wir auf dem Markt herumgelaufen. Auch hier überall nette Leute, ich darf überall und alles fotografieren, wir bekommen Saft geschenkt.

Schließlich kommt der große Moment: Wir fahren, nach fast 12000 km Fahrt, über die riesige Amur-Brücke rein nach Chabarovsk, dem wichtigsten Meilenstein unserer Reise. Wir müssen ja übermorgen den Flieger nach Kamtschatka kriegen. Und das alles hat in meditativer Ruhe ohne Stress geklappt. Meine aus der hohlen Hand entworfene Timetable hat sich als äußerst tragfähig erwiesen. Wir werden von der Familie des Musikerkollegen von Nadjas Sohn herzlich empfangen.

Pantilee, das gelb-rote Stoff-Wesen, das der kleine Pavel in der Hand hat, war die ganze Fahrt über unser Begleiter. Pantilee ist hier in Chabarovsk ausgestiegen, um sein Amt als Gastgeschenk anzutreten.

Morgen haben wir sogar noch einen Tag Zeit, uns Chabarovsk anzusehen, bevor dann das zweite große Kapitel unserer Reise beginnt: Wandern auf Kamtschatka. Vermutlich werden die Blogeinträge jetzt etwas seltener werden.

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