Alternativtitel für diesen Blogeintrag wäre "Wish you were here", denn ich wünsche mir, dass jeder diese einmalige Schönheit, Farb- und Formvielfalt einmal erleben kann. Aber der Reihe nach:
Nach 2 wunderbaren Tagen bei Katja, Dennis und ihren Kindern in Chabarovsk kommt der große Moment: Auf nach Kamtschatka. Es fängt eigentlich etwas schwierig an: Beim abendlichen Briefing der Reisegruppe bin ich etwas verwirrt, weil ich die Menge an Information nicht verdauen kann. Für den folgenden Tag haben wir einen Hubschrauberausflug gebucht. Trotz gegenteiligen Angaben ist keine Kartenzahlung möglich. Also morgens erfolglos 2 Stunden durch Petropawlowsk-Kamtschatskij von einer Bank zur anderen geirrt. Irgendwie dürfen wir trotzdem mit. Am Flugplatz dann erst 1 Stunde Verzögerung wegen widriger Wetterbedingungen, und schließlich gecancelt. Ein Tag ist verdoddelt und noch nichts von Kamtschatka gesehen...
Das Alternativangebot, stattdessen zum Kurilensee zu fliegen, nehmen wir an, obwohl es noch etwas früh im Jahr ist, um Bären zu beobachten. Am Nachmittag des zweiten Tages geht es dann tatsächlich los, und wie!
Die sehen total süß aus, sind aber sehr gefährlich. Das Camp ist mit doppeltem Elektrozaun gesichert und außerhalb darf man sich nur mit bewaffneter Begleitung bewegen.
Der Rückflug bietet zwei weitere Highlights. Zum einen machen wir einen Zwischenstopp bei einer beeindruckenden Caldera
Zum anderen bringt uns der nächste Stopp zu einem riesigen naturbelassenen Hotpot.
Am nächsten Tag geht´s dann richtig los: Alle Mann in einen dreiachsigen Geländebus und auf nach Norden. Die Fahrt dauert 1,5 Tage. Die Nacht verbringen wir in einem wunderbaren Camp in Kosyrevsk incl. russischer Sauna. Die blutgierigen Mücken sind allerdings so zahlreich, dass man auch mit dem besten Mückenmitteln kaum dagegen ankommt - Tausende oder eher Millionen?
Am nächsten Tag fahren wir auf schwierigen Wegen bis zu dem Platz am Vulkan Tolbatschik, wo wir für die nächsten Nächte unser Basecamp einrichten.
Die fünfzehnköpfige Gruppe, mit der wir unterwegs sind, ist wunderbar, viele sehr interessante Menschen. Mit Guido aus Hamburg, der genauso naturvernarrt ist wie ich, stehe ich beeindruckt lange Zeit Arm in Arm und wir versinken in einem atemberaubenden Panorama.
Es beginnt die Zeit der Vulkanbesteigungen, und ich bin so sprachlos über das, was ich zu sehen bekomme, dass ich einfach ein paar Eindrücke in Bildform beifüge:
Da Nadja uns ich immer mit einem personal guide unterwegs sind, hoffe ich Zeit zum fotografieren zu haben, ohne die Gruppe aufzuhalten. Der Vulkan Tolbatschik ist 2012 und 2013 zuletzt ausgebrochen, sodass unsere Wege viel auf recht junger Lava längsführen. Auf Kamtschatka verhält
es sich folgendermaßen: Wenn es nicht regnet, gibt es viele Mücken, wenn es regnet wenige. Im Moment sind gar keine Mücken da...
Gestern abend sind wir zu einer Stelle gegangen, wo man im Dunkeln rotglühende Lava sehen kann. Auf dem Weg dorthin eröffnete sich mir diese Nebelszenerie
Unser darauffolgendes Zusammensein in der Dämmerung auf dem Lavafeld war eine Art Lavaparty, ein Zelebrieren dieses Naturwunders. Und den Rückweg im Dunkeln, ohne Brille (pitschnass), geblendet von den Nebeltröpfchen im Stirnlampenlicht werde ich nie wieder vergessen. Einfach nur
großartig.
So, ich höre jetzt auf zu schwärmen, sonst wird aus dem Blogeintrag noch ein Roman. Hoffentlich haben wir morgen, wenn wir nach Esso kommen, Internet, so dass ich ihn hochladen kann.
Wie gesagt: Wish you were here!
Lieber Heiko!
AntwortenLöschenIch freu mich sehr, dass ihr eine beeindruckende Reise hattet! Für uns gehts morgen los und uns erwarten hoffentlich ähnliche Highlights!
Gute Weiterreise noch und grüß mir das Land meiner Träume!
Lisa