Hier bestaunten wir auch überall das mongolische Begrüßungsritual: Die Männer haben in ihrer Kleidung ein Säckchen, in dem sich eine kunstvolle Schnupftabakflasche befindet. Diese Flaschen werden ausgetauscht und man beschnuppert diese anerkennend:
Dass uns ganz oft diese Fläschchen gereicht wurden, habe ich als große Ehrerweisung wahrgenommen.
Überhaupt wurden wir immer freundlich begrüßt und angenommen und ich durfte fotografieren soviel ich wollte.
Das Fest wurde zu Ehren des Geburtstages eines hohen Lamas veranstaltet.
Viele Menschen waren von allen Landesteilen gekommen, um dabeizusein
Jeder Zuschauer bekam einen Zettel mit einem Ablaufplan. Es war nicht schlimm, dass wir ihn nicht entziffern konnten, da sich alles in meditativer Langsamkeit sowieso verschob. Geboten wurden u.a. Mantrengesänge, faszinierende Tanzeinlagen mit Masken, natürlich Pferderennen und auch Ringkämpfe.
Selbst die Kleinsten wollten von mir fotografiert werden und freuten sich über die Ergebnisse, die ich ihnen dann zeigte.
Dieses Fest war für mich eine Art Türöffner zur mongolischen Kultur und ich bin immer noch beeindruckt von dem uneitlen Stolz der Mongolen.
Nach zwei Tagen Fest ging es für uns dann weiter nach Süden Richtung Altai. Der Weg dahin war schwierige Schotterpiste und es kam wie es kommen sollte:
Dass es den Reifen allerdings so zerfetzt, damit hatte ich nicht gerechnet. Gut, wenn man einen sechsten Reifen auf dem Dach hat...
Die Ausblicke auf diesem harten Wegstück waren jedoch grandios:
Man muss auf solchen Abschnitten immer nach Gefühl fahren, um den günstigsten der 10-12 Parallelpfade zu wählen und ständig per GPS überprüfen, ob die generelle Richtung noch stimmt.
Im Ort Altai sind wir dann an die Südroute gestoßen und waren in der Gobi. Freudig überrascht waren wir von der Tatsache, dass eine Teerstraße durch diese tolle Wüstenlandschaft führt.
Allerdings muss man auf Querverkehr achten.
Die letzte Nacht haben wir an einem traumhaften Platz verbracht
und sind jetzt in Ulgij in einem völlig heruntergekommenen und überteuerten Hotel gelandet. Na, immerhin konnten wir den Wüstensand der letzten Tage abduschen. In Ulgij sind viele kasachische Einflüsse zu merken und der Markt hier ist herrlich orientalisch verwuselt. Es sind nur noch rund 100 km bis zur russischen Grenze und ich werde die wunderbare Mongolei, die mir so ans Herz gewachsen ist, mit Wehmut verlassen.
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