Wir haben es geschafft!!
26000 km liegen hinter uns und es war einfach nur wunderbar. Sogar zum allerletzten Abschluss zeigte sich unsere Reise von ihrer besten Seite. Für den letzten Tag in St. Petersburg hatten wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen: Eine Fahrt zur vorgelagerten Festungsinsel Kotlin, auf der das Städtchen Kronstadt liegt. Beeindruckend die von 1903 bis 1913 gebaute Naval Kathedrale, die sich nach einer wechselhaften und zerstörerischen Geschichte wieder in voller Pracht zeigt.
Und dann hatten wir wieder großes Glück: Wir konnten eine Bootfahrt machen zu den Forts, die vor Kotlin auf kleinen künstlichen Inseln liegen
und sogar eins dieser Forts besichtigen.
Es herrscht eine eigentümlich-magische Atmosphäre an diesen Orten.
Später, zurück in St. Petersburg, ließen wir den Tag auf einem Restaurantschiff mit Blick über die Newa ausklingen
Unser Start um 5 Uhr früh am Freitag Morgen führte uns durch das menschenleere, beleuchtete Zentrum von St. Petersburg, über die Börsen- und Schlossbrücke, vorbei an Eremitage und Isaaki-Kathedrale. Nach gut 5 Stunden Fahrt kamen wir an der russisch-estnische Grenze an und es sollte ein echter Rekord folgen: Nach 15 min hatten wir die Grenze passiert und waren wieder in der EU. noch einmal übernachten in Litauen, und dann war in der Nacht von Samstag auf Sonntag unsere Reise nach 80 Tagen zu Ende. Eine echte Traumreise!
Ich danke allen, die uns vor und während unserer Reise unterstützt haben und freue mich über den herzlichen Empfang bei der Rückkehr nach Kiel. Ohne die viele Unterstützung und guten Wünsche hätten wir keine Chance gehabt.
Und natürlich denke ich voller Liebe an dich, meine liebe Nadja. Nur mit dir ist eine solche Reise denkbar gewesen und es war großartig, mit dir zusammen zu reisen. Ich freue mich jetzt schon auf unsere nächsten Touren.
Mit dem Auto
Mit dem Auto von Kiel nach Wladiwostok - In 80 Tagen um die halbe Welt
Montag, 4. September 2017
Mittwoch, 30. August 2017
Zwei Höhepunkte zum Abschluss
Man könnte meinen, dass unsere Reise nach einer so langen Fahrt in so weit entfernte Gegenden jetzt so langsam ausklingt. Weit gefehlt. Zwei Höhepunkte gibt es zum Abschluss: Vologda und St. Petersburg.
Von Vologda hatte ich vorher ja noch nie etwas gehört. Es liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Kirov und St. Petersburg. Der Weg dorthin war aberwitzig schlecht. Der Straßenzustand war sogar für russische Verhältnisse so miserabel, dass vor dem härtesten Teil ein Sackgassenschild aufgestellt war. Für den Land Cruiser war es ein leichtes, für unsere Nerven eine Herausforderung.
Vologda ist ein entzückendes Städtchen, es gibt viele schöne Bauten, die Stimmung ist unhektisch. Vologda ist berühmt für seine grandiose Butter, für Spitzen, feine Hausdekorationen und für folkloristische Dinge in hellen, optimistischen Farben. Ein Stadtrundgang macht richtig gute Laune.
Und dann haben wir es tatsächlich noch geschafft, obwohl es gar nicht fest eingeplant war: Wir sind in meiner Lieblingsstadt St. Petersburg. Das ist das Sahnehäubchen auf unserer Traumreise. Es ist lange, viel zu lange her, dass ich das letzte Mal hier war und ich freue mich, endlich wieder durch diese wunderschöne Stadt zu bummeln. Hier der Blick auf die Börse
die Eremitage
und den Vorplatz der Eremitage
gefolgt von einem Bild der Peter-und-Paul-Festung
Egal wohin man schaut, es ist einfach überwältigend.
Unser gestriger Ausflug war besonders: Eine Exkursion über die Dächer von St. Petersburg. Das ergab ganz neue Ansichten:
Natürlich darf ein Bummel über die berühmteste Straße St. Petersburgs, den Nevski Prospekt, nicht fehlen:
Man gelangt dann zum Singer-Haus und zur Kasaner Kathedrale
Letzte Nacht haben wir das Öffnen der Neva-Brücken beobachtet
Das ist immer ein ganz besonderes Schauspiel.
So, jetzt haben wir noch 2100 km vor uns, bis wir wieder in Kiel zurück sind. Mir fällt gerade der Spruch des uralten, höflichen, feingekleideten englischen Gentleman ein, den wir in Novosibirsk auf der Hintour getroffen hatten: "Wollen Sie nach so einer Reise überhaupt zurück?"
Von Vologda hatte ich vorher ja noch nie etwas gehört. Es liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Kirov und St. Petersburg. Der Weg dorthin war aberwitzig schlecht. Der Straßenzustand war sogar für russische Verhältnisse so miserabel, dass vor dem härtesten Teil ein Sackgassenschild aufgestellt war. Für den Land Cruiser war es ein leichtes, für unsere Nerven eine Herausforderung.
Vologda ist ein entzückendes Städtchen, es gibt viele schöne Bauten, die Stimmung ist unhektisch. Vologda ist berühmt für seine grandiose Butter, für Spitzen, feine Hausdekorationen und für folkloristische Dinge in hellen, optimistischen Farben. Ein Stadtrundgang macht richtig gute Laune.
Und dann haben wir es tatsächlich noch geschafft, obwohl es gar nicht fest eingeplant war: Wir sind in meiner Lieblingsstadt St. Petersburg. Das ist das Sahnehäubchen auf unserer Traumreise. Es ist lange, viel zu lange her, dass ich das letzte Mal hier war und ich freue mich, endlich wieder durch diese wunderschöne Stadt zu bummeln. Hier der Blick auf die Börse
die Eremitage
und den Vorplatz der Eremitage
gefolgt von einem Bild der Peter-und-Paul-Festung
Egal wohin man schaut, es ist einfach überwältigend.
Unser gestriger Ausflug war besonders: Eine Exkursion über die Dächer von St. Petersburg. Das ergab ganz neue Ansichten:
Natürlich darf ein Bummel über die berühmteste Straße St. Petersburgs, den Nevski Prospekt, nicht fehlen:
Man gelangt dann zum Singer-Haus und zur Kasaner Kathedrale
Letzte Nacht haben wir das Öffnen der Neva-Brücken beobachtet
Das ist immer ein ganz besonderes Schauspiel.
So, jetzt haben wir noch 2100 km vor uns, bis wir wieder in Kiel zurück sind. Mir fällt gerade der Spruch des uralten, höflichen, feingekleideten englischen Gentleman ein, den wir in Novosibirsk auf der Hintour getroffen hatten: "Wollen Sie nach so einer Reise überhaupt zurück?"
Dienstag, 22. August 2017
Wieder in Europa
Die letzte Nacht in der Mongolei war ein wenig unruhiger als gedacht: Nachdem spätabends Schlagbohrlärm anfing und auch nach einer Stunde voller Ermahnungen nicht aufhörte, mussten wir nachts das Hotel wechseln - grrrh. Da in dem neuen Hotel eine Reisegruppe am nächsten Morgen unter großem Lärm um 6 Uhr aufbrach, war die Nacht etwas kurz...
Richtung Grenze geht´s dann zunächst auf Teerstraße bis Tsaaganur
Die letzten Kilometer vor der Grenze sind zwar Schotterpiste, aber führen durch eine grandiose Landschaft
Der Grenzübertritt war auf mongolischer Seite wieder völlig verwuselt (mit Pass durch den Zaun reichen etc), auf russischer Seite wurden wir gezwungen, ein Formular in doppelter Ausfertigung fünfmal auszufüllen, weil immer Kleinigkeiten falsch waren ("No corrections!"). Nach mehr als 5 Stunden waren wir dann zwar mit den Nerven fertig, aber endlich zurück in Russland. Das Altaigebirge ist besonders im Süden sehr beeindruckend.
In Ongudai, unserem ersten Übernachtungsort in Russland, haben wir erstmal den Wüstenstaub von unserem Auto abwaschen lassen und konnten es danach kaum wiedererkennen.
Weiter nördlich ist das Altaigebirge eher lieblich
Nach einer Übernachtung in Gorno-Altaisk, der angeblich saubersten Stadt Russlands, ging es dann in 2 Tagesetappen weiter nach Omsk, wo wir unseren Freund Igor aus Novosibirsk wiedertrafen. Omsk hat mir sehr gut gefallen, eine aufstrebende, moderne, aber sehr russische Stadt
Durch Omsk fließt der Irtysch. Mit meinen Geografiekenntnissen scheint es nicht weit her zu sein, denn ich hatte vorher von diesem Fluss noch nichts gehört, geschweige denn davon, dass der Irtysch mit ca 4300 km Länge der längste Nebenfluss der Erde ist. Es gibt noch viel zu entdecken...
Dieses Kanalarbeiter-Monument in Omsk fand ich ziemlich gelungen:
Übrigens gibt es in Omsk viele Radfahrer und an der Uferpromenade sind breite Radwege angelegt.
Für Freunde des Kieler Tatort-Kommissars Borowski hier mal die kyrillische Variante, auf die wir am nächsten Tag trafen:
Und dann passierten wir bei Jekaterinburg im Ural wieder die imaginäre Asien-Europa-Grenze
diesmal in Ost-West-Richtung. Erfreulich ist, dass uns durch die Westbewegung die vielen Stunden, die wir beim Weg nach Osten durch die Zeitverschiebung verloren hatten, jetzt häppchenweise zurückgegeben werden.
Mittlerweile sind wir in Kirov, dem früheren Vjatka, angekommen und verbringen hier eine wunderbare Zeit bei Verwandten und Freunden. Wir sind mal wieder so gut im Zeitplan, dass wir es wohl noch schaffen werden, der schönsten Stadt der Welt (St. Petersburg) einen Besuch abzustatten.
Die letzten Kilometer vor der Grenze sind zwar Schotterpiste, aber führen durch eine grandiose Landschaft
Der Grenzübertritt war auf mongolischer Seite wieder völlig verwuselt (mit Pass durch den Zaun reichen etc), auf russischer Seite wurden wir gezwungen, ein Formular in doppelter Ausfertigung fünfmal auszufüllen, weil immer Kleinigkeiten falsch waren ("No corrections!"). Nach mehr als 5 Stunden waren wir dann zwar mit den Nerven fertig, aber endlich zurück in Russland. Das Altaigebirge ist besonders im Süden sehr beeindruckend.
In Ongudai, unserem ersten Übernachtungsort in Russland, haben wir erstmal den Wüstenstaub von unserem Auto abwaschen lassen und konnten es danach kaum wiedererkennen.
Weiter nördlich ist das Altaigebirge eher lieblich
Nach einer Übernachtung in Gorno-Altaisk, der angeblich saubersten Stadt Russlands, ging es dann in 2 Tagesetappen weiter nach Omsk, wo wir unseren Freund Igor aus Novosibirsk wiedertrafen. Omsk hat mir sehr gut gefallen, eine aufstrebende, moderne, aber sehr russische Stadt
Durch Omsk fließt der Irtysch. Mit meinen Geografiekenntnissen scheint es nicht weit her zu sein, denn ich hatte vorher von diesem Fluss noch nichts gehört, geschweige denn davon, dass der Irtysch mit ca 4300 km Länge der längste Nebenfluss der Erde ist. Es gibt noch viel zu entdecken...
Dieses Kanalarbeiter-Monument in Omsk fand ich ziemlich gelungen:
Übrigens gibt es in Omsk viele Radfahrer und an der Uferpromenade sind breite Radwege angelegt.
Für Freunde des Kieler Tatort-Kommissars Borowski hier mal die kyrillische Variante, auf die wir am nächsten Tag trafen:
Und dann passierten wir bei Jekaterinburg im Ural wieder die imaginäre Asien-Europa-Grenze
diesmal in Ost-West-Richtung. Erfreulich ist, dass uns durch die Westbewegung die vielen Stunden, die wir beim Weg nach Osten durch die Zeitverschiebung verloren hatten, jetzt häppchenweise zurückgegeben werden.
Mittlerweile sind wir in Kirov, dem früheren Vjatka, angekommen und verbringen hier eine wunderbare Zeit bei Verwandten und Freunden. Wir sind mal wieder so gut im Zeitplan, dass wir es wohl noch schaffen werden, der schönsten Stadt der Welt (St. Petersburg) einen Besuch abzustatten.
Dienstag, 15. August 2017
Mongolei - Freiheit und Stolz
Wie gut, dass wir von dem dreitägigen mongolischen Fest in Ider erfahren hatten. Es wurde ein unvergessliches Erlebnis. Nadja und ich waren die einzigen Ausländer zwischen Hunderten (oder waren es Tausende?) festlich gekleideten Mongolen.
Hier bestaunten wir auch überall das mongolische Begrüßungsritual: Die Männer haben in ihrer Kleidung ein Säckchen, in dem sich eine kunstvolle Schnupftabakflasche befindet. Diese Flaschen werden ausgetauscht und man beschnuppert diese anerkennend:
Dass uns ganz oft diese Fläschchen gereicht wurden, habe ich als große Ehrerweisung wahrgenommen.
Überhaupt wurden wir immer freundlich begrüßt und angenommen und ich durfte fotografieren soviel ich wollte.
Das Fest wurde zu Ehren des Geburtstages eines hohen Lamas veranstaltet.
Viele Menschen waren von allen Landesteilen gekommen, um dabeizusein
Jeder Zuschauer bekam einen Zettel mit einem Ablaufplan. Es war nicht schlimm, dass wir ihn nicht entziffern konnten, da sich alles in meditativer Langsamkeit sowieso verschob. Geboten wurden u.a. Mantrengesänge, faszinierende Tanzeinlagen mit Masken, natürlich Pferderennen und auch Ringkämpfe.
Selbst die Kleinsten wollten von mir fotografiert werden und freuten sich über die Ergebnisse, die ich ihnen dann zeigte.
Dieses Fest war für mich eine Art Türöffner zur mongolischen Kultur und ich bin immer noch beeindruckt von dem uneitlen Stolz der Mongolen.
Nach zwei Tagen Fest ging es für uns dann weiter nach Süden Richtung Altai. Der Weg dahin war schwierige Schotterpiste und es kam wie es kommen sollte:
Dass es den Reifen allerdings so zerfetzt, damit hatte ich nicht gerechnet. Gut, wenn man einen sechsten Reifen auf dem Dach hat...
Die Ausblicke auf diesem harten Wegstück waren jedoch grandios:
Man muss auf solchen Abschnitten immer nach Gefühl fahren, um den günstigsten der 10-12 Parallelpfade zu wählen und ständig per GPS überprüfen, ob die generelle Richtung noch stimmt.
Im Ort Altai sind wir dann an die Südroute gestoßen und waren in der Gobi. Freudig überrascht waren wir von der Tatsache, dass eine Teerstraße durch diese tolle Wüstenlandschaft führt.
Allerdings muss man auf Querverkehr achten.
Die letzte Nacht haben wir an einem traumhaften Platz verbracht
und sind jetzt in Ulgij in einem völlig heruntergekommenen und überteuerten Hotel gelandet. Na, immerhin konnten wir den Wüstensand der letzten Tage abduschen. In Ulgij sind viele kasachische Einflüsse zu merken und der Markt hier ist herrlich orientalisch verwuselt. Es sind nur noch rund 100 km bis zur russischen Grenze und ich werde die wunderbare Mongolei, die mir so ans Herz gewachsen ist, mit Wehmut verlassen.
Hier bestaunten wir auch überall das mongolische Begrüßungsritual: Die Männer haben in ihrer Kleidung ein Säckchen, in dem sich eine kunstvolle Schnupftabakflasche befindet. Diese Flaschen werden ausgetauscht und man beschnuppert diese anerkennend:
Dass uns ganz oft diese Fläschchen gereicht wurden, habe ich als große Ehrerweisung wahrgenommen.
Überhaupt wurden wir immer freundlich begrüßt und angenommen und ich durfte fotografieren soviel ich wollte.
Das Fest wurde zu Ehren des Geburtstages eines hohen Lamas veranstaltet.
Viele Menschen waren von allen Landesteilen gekommen, um dabeizusein
Jeder Zuschauer bekam einen Zettel mit einem Ablaufplan. Es war nicht schlimm, dass wir ihn nicht entziffern konnten, da sich alles in meditativer Langsamkeit sowieso verschob. Geboten wurden u.a. Mantrengesänge, faszinierende Tanzeinlagen mit Masken, natürlich Pferderennen und auch Ringkämpfe.
Selbst die Kleinsten wollten von mir fotografiert werden und freuten sich über die Ergebnisse, die ich ihnen dann zeigte.
Dieses Fest war für mich eine Art Türöffner zur mongolischen Kultur und ich bin immer noch beeindruckt von dem uneitlen Stolz der Mongolen.
Nach zwei Tagen Fest ging es für uns dann weiter nach Süden Richtung Altai. Der Weg dahin war schwierige Schotterpiste und es kam wie es kommen sollte:
Dass es den Reifen allerdings so zerfetzt, damit hatte ich nicht gerechnet. Gut, wenn man einen sechsten Reifen auf dem Dach hat...
Die Ausblicke auf diesem harten Wegstück waren jedoch grandios:
Man muss auf solchen Abschnitten immer nach Gefühl fahren, um den günstigsten der 10-12 Parallelpfade zu wählen und ständig per GPS überprüfen, ob die generelle Richtung noch stimmt.
Im Ort Altai sind wir dann an die Südroute gestoßen und waren in der Gobi. Freudig überrascht waren wir von der Tatsache, dass eine Teerstraße durch diese tolle Wüstenlandschaft führt.
Allerdings muss man auf Querverkehr achten.
Die letzte Nacht haben wir an einem traumhaften Platz verbracht
und sind jetzt in Ulgij in einem völlig heruntergekommenen und überteuerten Hotel gelandet. Na, immerhin konnten wir den Wüstensand der letzten Tage abduschen. In Ulgij sind viele kasachische Einflüsse zu merken und der Markt hier ist herrlich orientalisch verwuselt. Es sind nur noch rund 100 km bis zur russischen Grenze und ich werde die wunderbare Mongolei, die mir so ans Herz gewachsen ist, mit Wehmut verlassen.
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